Sonntagmorgen, 10 Uhr auf dem Trainingsplatz Alkmaar hoch oben auf dem Tivoli-Parkhaus. Chefcoach Christian Benbennek und Co-Trainer Uwe Fecht baten zum ersten Training mit dem Ball. Bis auf Tim Jerat, der noch weitere 9 Tage in Boston weilt, fehlte auch Neukeeper Philip Sprint (Heimaturlaub). Dafür war der gestern neu verpflichtete Linksverteidiger David Vržogić mit dabei. Nach einer kurzen Ansprache wurden erstmal einige Runden um den Platz gedreht, dann kam der Ball ins Spiel. Hier war das Co-Trainer Uwe Fecht federführend, der die Einheit leitete. Nach rund 15 Minuten wurde dann das Kurzpassspiel in Kombination “Ball einmal antippen” geübt. Immer wieder gab es Hinweise der Trainer, wenn es nicht so lief wie man sich das dachte. Witzig war als Christian Benbenek meinte das man den Ball mit dem “großen Otto” spielen sollte – was verwunderte Blicke und Nachfragen von Florian Rüter, Shpend Hasani und Viktor Maier zur Folge hatte. Anscheinend ist dort der große Otto unbekannt.
Abseits der Mannschaft beschäftigte Torwart-Trainer Ralf Werstig die beiden Keeper Frederic Löhe und Gilles Deusings. Letztgenannter Gastkeeper machte bereits ein Probetraining in England, und ist mit 17 Jahren ein wahrhaftiges Talent. Seine Eltern möchten jedoch das er in der Region bleibt, so das die Chancen gut stehen das Gilles Deusings hier einen Vertrag bekommen wird.
Unter den Augen von rund 150 Fans, darunter auch Alemannia Geschäftsführer Sport Alexander Klitzpera und Alemannia Aufsichtratchef Dr. Christian Steinborn, kam die Profis ziemlich schnell ins schwitzen. Nach rund anderthalb Stunden war die erste Trainingseinheit beendet, um 15 Uhr stand die zweite Einheit auf dem Programm. Übrigens hat Kris Thackray bestätigt das er seinen Vertrag verlängert hat 🙂

Während die Spieler fleissig Autogramme gaben, stand weit nach Trainingsschluss Alemannia Geschäftsführer Sport Alexander Klitzpera bei den Fans und plauderte ein bisschen aus dem Nähkästchen. Er sprach ziemlich offen über den weiteren Weg der Alemannia. Auch das Alemannia immer noch eine Top Adresse ist und man damit bei Spielern punkten kann, wenn diese sich Entscheiden müssen. So konnten Spieler nach Aachen bewegt werden die deutliche bessere Angebote hatten. Und so konnte auch ein Dominik Ernst gehalten werden, dem bei Hansa Rostock ein unterschriftsreifer Vertrag vorlag. Man sei in der glücklichen Lage das man nur wirklich drei Spieler aus dem Stamm verloren hat (Marcus Hoffmann, Michael Lejan und Kevin Behrens). Auf die Frage mit dem “Sturmproblem” meinte Klitzpera das statistisch die Spieler Viktor Maier, Fabian Graudenz und Sahin Dagistan gemessen an ihren Spielminuten Top Werte aufweisen. Deshalb habe man nun auch verstärkt in den Außenposten geguckt damit es noch bessere Flanken und Pässe auf die Stürmer gibt. Ebenso ist man immer bereit kurzfristig zu reagieren wenn Bedarf besteht – aber der Spieler muss eine direkte Verstärkung sein. So kann es auch sein das man noch in zwei Monaten zuschlägt, wenn es denn passt. Aktuell glaubt man nicht das es Spieler gibt auf dem Markt die Alemannia verstärken – man hat aber ein Auge auf Spieler aus der Drittenliga. Interessantes Detail am Rande – Aimen Demai hat die Pause hindurch weiter trainiert, was sich gestern bereits an den Werten und seine Kondition bemerkbar machte.
Man kann Alexander Klitzpera ja kritisch betrachten anhand der jüngsten Vergangenheit. Sieht man aber was er bislang hier ermöglicht hat (Stammspieler gehalten, gutes Personal verpflichtet samt neues Trainerteam), muss man ihm recht geben wenn er meint das nun der nächste Schritt gemacht werden muss. Wahrscheinlich damit einhergehend die Entscheidung ohne Peter Schubert. Als das Thema Schubert aufkam bei den Fans, im Sinne von “viel zu spät gewechselt – Spieler falsch eingesetzt – froh das der weg ist” meinte Klitzpera nur “lasst uns über die Zukunft sprechen und nicht über die Vergangenheit“. Als aber das Thema weiter bekocht wurde verabschiedete sich Klitze und beendete den Plausch. Und das fand ich in diesem Moment auch ganz gut so!
Hier einige Auszüge:
Man will der Mannschaft keinen Druck machen – sie soll sich kontinuierlich weiterentwickeln
Tim Jerat wird in Aachen zurück erwartet – Er hat noch Vertrag
Mit David Vržogić hat man einen Top-Transfer vollzogen – Stammspieler bei Dymano mit Erfahrung
Man ist weiterhin in der Lage auf bestimmte Situationen zu reagieren wenn Bedarf besteht
Es wird nur weitere Transfers geben wenn der Spieler deutlich besser ist als vorhandes Personal
Alemannia ist im Gegensatz zur Konkurrenz bislang sehr gut aufgestellt (von den Spielern her)
Alemannia wird oben dabei sein, ohne Wenn und Aber
Wir haben den Vorteil das die Mannschaft fast komplett zusammengeblieben ist
Viktor Maier, Sahin Dagistan und Fabian Graudenz haben aufgrund ihrer Einsatzzeiten statistische Topwerte im Tore schiessen
Mit den neuen Spielern wird das Flügelspiel noch besser werden
Der Kader und das System ist im Einklang mit dem Trainer
Alemannia zählt immer noch zur Top Adresse für die potenziellen Spieler
Alemannia zahlt gut, besser sind wahrscheinlich nur RW Essen, Sp. Lotte und Viktoria Köln
Es zählt immer der Verein – nie ein Spieler oder Funktionär alleine
Gilles Deusingsist ein belgisches Torwart Top-Talent mit 17 Jahren – machte schon Probetraining in England.
Die Familie will aber das er in der Region bleibt – Aachen liegt 57km weit weg















Super Bestandsaufnahme mit tollen Fotos, herzlichen Dank dafür!